Folgen der Operation

Auch bei einem komplikationslosen Verlauf ergeben sich grundlegende Veränderungen für Ihren Körper. Informieren Sie sich hier ausführlich über die Folgen der Operation.

Haare und Nägel

Nach der Operation berichten viele Patienten von verstärktem Haarausfall. Dieser sogenannte diffuse Haarausfall tritt gleichmäßig am ganzen Kopf auf. Er beginnt meistens etwa drei bis sechs Monate nach der Operation und normalisiert sich in der Regel nach einiger Zeit wieder.

Auch brüchige Nägel sind nach einer Operation ein häufiges Problem.


Sie können bereits vor der Operation etwas gegen Haarausfall und brüchige Nägel tun:

  • Beginnen Sie schon sechs Wochen vor der Operation mit der Einnahme eines Multivitaminpräparates.
  • Sorgen Sie für ausreichend Kalziumzufuhr durch eine Ernährung mit viel grünem Gemüse (z.B. Spinat), Hülsenfrüchten, Milchprodukten, Sesam und Leinsamen.
  • Verzichten Sie auf Vitamine- und Mineralstoffräuber wie Alkohol, Zigaretten, viel Zucker, Kaffee, Cola und Fastfood.
  • Essen Sie möglichst gesund und ausgewogen, vor allem viel Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte

Nach der Operation sollten Sie diese Ernährungsregeln weiter beachten. Zudem müssen Sie insbesondere auf Ihre Eiweißzufuhr achten. Ergänzend können Sie Kieselerde-Präparate zur Stärkung Ihrer Haare einsetzen.

Alkohol

Viele Patienten berichten, dass Sie nach der Operation Alkohol nicht mehr oder nur noch in kleinen Mengen vertragen. Verzichten Sie daher insbesondere im Straßenverkehr komplett darauf und seien Sie auch sonst vorsichtig beim Genuss von Alkohol.

Medikamente

Durch eine Operation ergeben sich auch Veränderungen im Hinblick auf die Einnahme von Medikamenten. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Dosis mancher Medikamente schon kurz nach der Operation herabgesetzt werden kann.


Tropfen statt Tabletten:
Gerade in der ersten Zeit nach der Operation, fällt einigen Patienten die Einnahme von größeren Tabletten schwer. Bei Magen-Bypass-Operationen kommt hinzu, dass die Aufnahme häufig nicht mehr gewährleistet ist. Sprechen Sie daher mit den Ärzten, von denen Sie Medikamente verschrieben bekommen, ob diese schon vor der Operation auf Tropfenform umgestellt werden können.


Magensäurehemmende Medikamente:
Nach der Operation kann es notwendig sein, die Produktion der Magensäure medikamentös zu verringern. In den meisten Fällen werden dazu Protonenpumpenhemmer eingesetzt. Wie lange die Einnahme erfolgen muss, ist abhängig von der Art der Operation, dem Gesundheitszustand und der Ernährungsweise nach der Operation.


Schmerzmittel:
Nach der Operation dürfen manche Schmerzmittel nicht mehr eingenommen werden, da sie den Magen reizen. Zu diesen Medikamenten gehören in erster Linie Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) und alle Medikamente aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAR) (Ibuprofen, Naproxen, Dicolfenac).
Ebenfalls gibt es eine Reihe pflanzlicher Medikamente, die die Magenschleimhaut reizen können. Bitte sprechen Sie daher immer mit Ihren behandelnden Ärzten (auch Zahnärzten), dass bei Ihnen eine bariatrische Operation durchgeführt wurde.

Supplemente

Nach einer bariatrischen Operation ist das Risiko für einen Vitamin- und Mineralstoffmangel erhöht. Daher wird die Einnahme von Multivitaminpräparaten empfohlen. Weiterhin ist die Einnahme von Vitamin D und Kalzium wichtig, um einer Osteoporose vorzubeugen.

Auch Eisen und Vitamin B12 müssen regelmäßig durch den Hausarzt überprüft werden, damit es nicht zu einer Blutarmut kommt. Dies gilt insbesondere beim Magen-Bypass. Die Zufuhr von B12 und Eisen geht in den meisten Fällen nur mittels Injektion. Häufig muss zudem auch Eiweiß (in Form von Shakes) zugeführt werden.

Schwangerschaft und Kinderwunsch

Auch nach einem bariatrischen Eingriff besteht die Möglichkeit, ein Kind auszutragen. Jedoch wird empfohlen, den Kinderwunsch um mindestens zwölf bis 18 Monate zurückzustellen, damit das Kind nicht unter dem starken Gewichtsverlust leidet.

Die Wirksamkeit oraler Verhütungsmittel (Antibabypille) kann nach einer bariatrischen Operation herabgesetzt sein, da die Aufnahme verzögert oder verringert werden kann. Sie sollten daher in Absprache mit Ihrem Gynäkologen andere Verhütungsmittel verwenden.

Bei einem Schlauchmagen ist die Wirksamkeit der Antibabypille weiterhin gegeben.



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